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Erstmals seit vielen Monaten spricht der Dirigent Teodor Currentzis in einem TV-Interview über seine Arbeit bei den Salzburger Festspielen 2022, aber auch über sein Kunstverständnis im Allgemeinen. Ioan Holender begrüßt
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Erstmals seit vielen Monaten spricht der Dirigent Teodor Currentzis in einem TV-Interview über seine Arbeit bei den Salzburger Festspielen 2022, aber auch über sein Kunstverständnis im Allgemeinen. Ioan Holender begrüßt den Ausnahmekünstler im »Salzburger Festspieltalk« im Schloss Leopoldskron.
Neben zwei Orchester-Konzerten dirigiert Currentzis den Eröffnungs-Opernabend der Salzburger Festspiele: Béla Bartóks »Herzog Blaubarts Burg« gekoppelt mit Carl Orffs »De temporum fine comoedia«. Für diese Aufführungsreihe führt Currentzis die Zusammenarbeit mit dem italienischen Regisseur Romeo Castellucci fort – die beiden hatten bereits im letzten Jahr das Festspielpublikum mit einem bilderreichen »Don Giovanni« beeindruckt.
Unter Festspiel-Intendant Markus Hinterhäuser wurden Teodor Currentzis immer wieder wichtige Salzburger Opern-Premieren anvertraut. Der in 1972 in Athen geborene Currentzis – griechischer und russischer Staatsbürger – polarisiert wie kein zweiter Festspiel-Künstler. Seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine wird der Künstler in deutschsprachigen Medien teils scharf angegangen. Currentzis selbst gab bis heute keine politische Stellungnahme zum Ukraine-Krieg ab. Nach Kriegsausbruch kündigte er ein Benefizkonzert für ukrainische Flüchtlinge in Wien an, das allerdings vom Veranstalter abgesagt wurde.
Vor diesem Hintergrund betont Teodor Currentzis im ServusTV-Festspieltalk, wie wichtig ihm freie Meinungsäußerung und Demokratie sind:
«Ich bin vor allem Europäer. Ich bin Grieche. Und Griechenland hat ein wichtiges Wort hervorgebracht: Democratia. Demokratie. Dieses Wort bedeutet mir viel. Es bedeutet, dass jeder Mensch über sich selbst entscheiden kann. Und ich habe diese Entscheidung zu akzeptieren und zu respektieren. Nur wenn wir so denken, kommen wir voran und können die Zukunft verbessern. Wenn wir die Ideen des anderen nicht akzeptieren, tappen wir in eine Falle und landen in einem anderen System. Und wir kennen dieses System sehr gut aus der Vergangenheit. Für mich als Europäer ist es ausgesprochen wichtig, dass ich mich in meinen Entscheidungen frei fühle. Und frei in meiner Kommunikation mit anderen Menschen. Das ist ein Menschenrecht.«
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