Mittwoch, 15.09.2021 00:20-01:55 Uhr
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Lorin Maazel dirigiert Mahler
Symphonie Nr. 9

© Foto: BR/Sessner

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Lorin Maazel dirigiert Gustav Mahlers Symphonie Nr. 9. Es spielt das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks.

Gustav Mahlers letzte vollendete Symphonie (1909) wurde erst nach dessen Tod 1912 in Wien unter Bruno Walter uraufgeführt. Es ist ein Werk des Abschieds, des Todes, der Auflösung. Mit ihr verabschiedet sich nicht nur der an einem Herzleiden erkrankte Komponist vom Leben, sondern auch, so der leidenschaftliche Mahler-Exeget Leonard Bernstein, »die Menschheit von der alten Welt«.

Das Moment der Auflösung bestimmt Ausdruck und Form des Werks. Seine Unheil verkündenden Botschaften – die von des Komponisten herannahendem Tod, die des vorgeahnten Weltkriegs oder gar die des Niedergangs »unserer faustischen Kultur« (Bernstein) – spiegeln sich ebenso in kompositorischen Details wie in seiner Gesamtform. Schon der ungewöhnliche Grundcharakter der vier Sätze, der von Resignation, wildem Aufbegehren bis zu bissiger Ironie mit klagendem Wehmut reicht, mehr noch aber die Satzfolge und ihre Tonartendisposition sind hier von der traditionellen Symphoniekonzeption weiter entfernt als in allen anderen Werken Mahlers.

Für Alban Berg war diese Symphonie »das Herrlichste, was Mahler geschrieben hat«, und Arnold Schönberg äußerte über das Werk: »In ihm spricht der Autor kaum mehr als Subjekt. Fast sieht es aus, als ob es für dieses Werk noch einen verborgenen Autor gebe, der Mahler bloß als Sprachrohr benutzt hat.«