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Zur Eröffnung der Internationalen Orgelwoche 2015 in Nürnberg brachten der Chor des BR und Concerto Köln unter Peter Dijkstra Bachs »Johannespassion« halbszenisch zur Aufführung. Die »Johannes-Passion« von Johann Sebastian Bach gilt
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Zur Eröffnung der Internationalen Orgelwoche 2015 in Nürnberg brachten der Chor des BR und Concerto Köln unter Peter Dijkstra Bachs »Johannespassion« halbszenisch zur Aufführung.
Die »Johannes-Passion« von Johann Sebastian Bach gilt als besonders dramatisches Werk des Oratorien-Repertoires und war zu seiner Entstehungszeit von ungekannter vokal-symphonischer Wucht und Größe. Neben der »Matthäus-Passion« ist die »Johannes-Passion« als einzige authentische Passion von Johann Sebastian Bach vollständig erhalten. Als der Eingangschor der »Johannes-Passion« am Karfreitag 7. April 1724 in der Leipziger Nikolaikirche zum ersten Mal erklang, hörte das Publikum eine Musik von bis dahin ungekannter vokal-symphonischer Wucht und Größe. Mit diesem Paukenschlag führte sich der im Jahr zuvor nach Leipzig berufene Johann Sebastian Bach im Bereich der Passion beim Publikum ein.
Die Passionshandlung wird aus verschiedenen Perspektiven betrachtet: Im Raum der hochgotischen Kirche St. Lorenz kommt die Aufführung von 2015 mit Dijkstra und dem Chor des Bayerischen Rundfunks sowohl für die Besucher des Konzertes als auch für die Fernseh- und Internetzuschauer in ganz besonderem Maße zur Geltung. Durch die Konzertaufstellung – Chor und Orchester in der Mitte der Kirche, Solisten im Sitzplatzbereich des Publikums, also inmitten der »Gemeinde« – sowie durch die Ausleuchtung der Kirche wird der geistlich-spirituelle Gehalt der Bach-Passion auch optisch auf neue und fesselnde Weise erzählt.
Eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung spielt die veränderte Rolle des Publikums, in dessen Mitte sich die Solisten bewegen und agieren. Das bewegende Drama um die Gefangennahme, das Verhör durch Pilatus, die Kreuzigung und schließlich die Grablegung Jesu erhält auf diese Weise eine neue darstellerische Dimension. Mit dieser Inszenierung wird ein neuer Weg beschritten, die Direktheit der »Johannes-Passion«, wie sie auch in den aufwühlenden Volksszenen (Turbae-Chören) immer wieder ihre Höhepunkte findet, in Klang und Raum sinnlich erfahrbar zu machen.
Chor des Bayerischen Rundfunks
Concerto Köln
Dirigent: Peter Dijkstra
Evangelist: Maximilian Schmitt (Tenor)
Christus: Tareq Nazmi (Bass)
Pilatus: Krešimir Stražanac (Bariton)
Magd: Simona Brüninghaus (Sopran)
Petrus: Andreas Burkhart (Bariton)
Diener I: Moon Yung Oh (Tenor)
Diener II: Andreas Hirtreiter (Tenor)
Sopranarien: Christina Landshamer
Altarien: Anke Vondung
Tenorarien: Tilman Lichdi
Bassarien – Krešimir Stražanac
Kirche St. Lorenz. Nürnberg 2015
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