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J. S. Bach: Messe in h-Moll
Leipziger Bachfestes 2013

© Foto: MDR/Bachfest Leipzig/Stefan Malzkorn

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Der damalige Thomaskantor Georg Christoph Biller stand am Dirigentenpult, als das renommierte Freiburger Barockorchester und der Leipziger Thomanerchor »das größte Musikwerk, das die Welt je gesehen hat«, wie der Komponist und Dirigent Carl Friedrich Zelter 1811 euphorisch schrieb, anlässlich des Leipziger Bachfestes 2013 aufführte. Die h-Moll-Messe ist das letzte große Chorwerk Johann Sebastian Bachs und fraglos auch der Höhepunkt in seinem Gesamtwerk.
Der Schaffensprozess erstreckte sich über ein Vierteljahrhundert, von 1724 bis 1749 und umfasste somit beinahe Bachs gesamte Zeit als Thomaskantor. Zunächst entstanden einzelne Sätze. Erst in den späten 1740er Jahren baute Bach diese Einzelsätze weiter zu einer vollständigen, dem Messordinarium entsprechenden »Missa tota« aus. Warum sich der alternde Komponist diese Arbeit aufbürdete, ist bislang ungeklärt. Sicherlich ist der eigene Antrieb, ein exemplarisches Werk zu schaffen – wie auch bei den Goldberg-Variationen – nicht unerheblich, doch wird vermutet, dass diesem Vorhaben ein konkreter Auftrag vorausging, denn in den lutherischen Gotteshäusern der Stadt Leipzig konnte die Messe nicht aufgeführt werden. Die Komplexität der einzelnen Sätze, ihre Vielgestaltigkeit, die sorgfältige Ausarbeitung – dies alles zeugt von dem scheinbar unerschöpflichen Ideenreichtum Johann Sebastian Bachs.«