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Der im heutigen Burgenland geborene Franz Liszt galt als Wunderkind, ging früh auf Konzertreisen und wurde dabei als »wiedergeborener Mozart« gefeiert. Günther Klein zeigt in seinem Film allerdings einen ganz
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Der im heutigen Burgenland geborene Franz Liszt galt als Wunderkind, ging früh auf Konzertreisen und wurde dabei als »wiedergeborener Mozart« gefeiert. Günther Klein zeigt in seinem Film allerdings einen ganz anderen Liszt – nicht das kindliche Genie, sondern den erfahrenen, desillusionierten, von einem Leben voller Höhen und Tiefen gezeichneten Menschen.
Der Komponist galt seinerzeit nicht nur als einer der ersten europäischen Musikstars, er war auch eine der bekanntesten Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts. Dafür hatten seine pianistische Virtuosität und das Talent für die Selbstinszenierung gesorgt. Mit dem Eintritt in das letzte Lebensdrittel um 1860 änderten sich aber sowohl seine Lebensumstände als auch seine Musik: Die virtuosen Klangkaskaden, mit denen Liszt das Publikum europaweit beeindruckt hatte, wichen einem verhaltenen, kargen Stil, der auf seine Zeitgenossen befremdlich und depressiv wirkte. Längst galt Richard Wagner als neuer Stern am Musikhimmel.
Ein frühes Testament, gescheiterte Ehepläne und eine halbe Karriere als Priester: Auf den ersten Blick liegt das letzte Lebensdrittel von Franz Liszt im Schatten früheren Glanzes. Dabei schuf er gerade in dieser Zeit die visionärste Musik seines Lebens.
Der in Deutschland lebende russische Pianist Lev Vinocour ist ein ausgezeichneter Kenner von Werk und Vita Franz Liszts. Er folgt der Spur des alternden Stars von Weimar nach Rom und schließlich nach Bayreuth, ordnet die biografischen Fakten in den historischen Kontext ein und interpretiert am Klavier virtuos ausgewählte Beispiele aus dem großen Oeuvre des Komponisten. So entsteht ein lebendiges Bild des »späten« Franz Liszt und seiner Zeit, das auf unterhaltsame Weise in vielem der bisher gängigen Vorstellung widerspricht und Überraschendes – nicht nur für Musikfans – zutage bringt.
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