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Eroica: Ludwig van Beethoven – Eine deutsche Legende
Spielfilm, Österreich 1949

Details

Die legendäre österreichische Verfilmung der letzten 20 Lebensjahre von Ludwig van Beethoven. 1947-49 gedreht mit Schauspielstar Ewald Balser vom Wiener Burgtheater als Beethoven und einem jungen, aufstrebenden Oskar Werner als dessen Neffe Karl. Beethoven schwankt zwischen Napoleon-Begeisterung und -Verachtung, zwischen musikalischem Genie und der Liebe seines Lebens – zusehends geplagt vom Verlust seines Gehörs.

Ein Meldereiter jagt durch die Landschaft: Napoleon befindet sich im Anmarsch auf Wien. Während viele diese Tatsache mit Schrecken quittieren, weckt sie bei dem in einer Kneipe sitzenden Ludwig van Beethoven große Begeisterung. Voller Leidenschaft für den revolutionären Bonaparte eilt er nach Hause, um seine »Eroica«-Symphonie zu komponieren. Beethoven reagiert aber bitter enttäuscht, als der Korse nach der Kaiserkrone greift, und streicht nicht nur die Widmung für Napoleon, er setzt sich auch ab, als ihn die Einladung des Kaisers erreicht. Beethoven fährt nach Ungarn, wo er die Liebe seines Lebens trifft und ihr doch entsagen muss: Wahre Liebe und eine tiefe Beziehung scheinen unvereinbar mit künstlerischem Genie. Zurück in Wien beginnt die Taubheit, an der er mehr und mehr verzweifelt. Doch er arbeitet unermüdlich weiter an neuen Werken. Kummer bereitet ihm auch das »Lotterleben« seines Neffen Karl, dessen Vormund er ist.

Ein wenig Stummfilmästhetik hat sich in diesem Nachkriegsfilm erhalten: klassische Kamerafahrten und Schwarzweißbilder, die wie verewigte Gemälde nachwirken. Dabei nimmt sich die Erzählung einige Freiheiten und verlegt Napoleons Marsch auf Wien von 1809 ins Jahr 1803, damit die Entstehungszeit der »Eroica« passt.

Der in Elberfeld (heute Wuppertal) geborene Kammerschauspieler des Wiener Burgtheaters Ewald Balser hat seine Paraderolle. »Der Spiegel« ist nach der Uraufführung begeistert: »mit dem genialisch wirren Haupthaar und prometheisch blitzenden Augen, mit trotzig vorgeschobenem Unterkiefer und Weltverachtung in den Mundwinkeln, mit prankenden Klavierhänden und dem barschen Tonfall des Tauben – jeder Zoll ein Titan.« Außerdem glänzt Österreichs Schauspiel-Legende Oskar Werner in der Rolle von Beethovens Neffe Karl.

Die Musik wurde von Dirigent Hans Knappertsbusch mit den Wiener Philharmonikern und Wiener Symphonikern aufgenommen. Folgende Kompositionen Beethovens erklingen in Auszügen im Film:

3. Sinfonie Es-Dur »Eroica«
Klaviersonate Nr. 14 »Mondscheinsonate«
5. Sinfonie c-Moll »Schicksalssinfonie«
9. Sinfonie d-Moll

Künstlerische Leitung: Karl Hartl

Beethoven (Ewald Balser)
Neffe Karl (Oskar Werner)
Theresa Brunsvik (Marianne Schönauer)
Giulietta Guicciardi (Judith Holzmeister)