Sonntag, 25.10.2020 21:45-23:05 Uhr
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BR-KLASSIK: Valery Gergiev dirigiert Anton Bruckner
Symphonie Nr. 4

© Foto: BR/Münchner Philharmoniker/Bernhard Bürklin

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Hofkapellmeister Hermann Levi verdanken wir die Münchner Erstaufführung von Anton Bruckners siebter Sinfonie im Jahr 1885, kurz nach der Weltpremiere in Leipzig. Er programmiert die Sinfonie in einem seiner Abonnementskonzerte und München entdeckt Bruckner, der zum Konzert angereist war. Eine besondere Ehrung wird ihm zuteil als Levi die Walküre in der Hofoper ansetzt und nach dem letzten Vorhang zum Orchester sagt: »Meine Herren, in diesem Hause haben wir so oft vor dem König allein Meisterwerke gespielt. Wir haben heute einen Fürsten im Reich der Töne vor uns. Ich bitte Sie, für ihn noch einen Teil des Adagios aus seiner Sinfonie zu spielen«. Hoffotograf Franz Hanfstaengl lichtet ihn ab und Gesellschaftsmaler Hermann Kaulbach malt ihn in Öl. Bruckner hat den internationalen Durchbruch geschafft!
Anfang des 20. Jahrhunderts setzt sich ganz besonders Bruckners Schüler Ferdinand Löwe für die Musik seines Lehrers in München ein und begründet die Münchner Bruckner Tradition. Siegmund von Hausegger leitet mit dem jetzt als Münchner Philharmoniker firmierenden Orchester 1932 die Uraufführung der Originalfassung der 8. Sinfonie und 1935 ebenfalls der 5. Sinfonie. Sein Nachfolger Oswald Kabasta führt die Bruckner-Tradition unverändert fort einschließlich erfolgreicher Auslandsreisen. Unvergessen sind auch die legendären Bruckner-Konzerte unter Sergiu Celebidache, der auch die Philharmonie im Gasteig mit Bruckners Fünfter eröffnet.
Der über drei Jahre in der Basilika von St. Florian entstandene Bruckner Zyklus mit Valery Gergiev und den Münchner Philharmonikern gibt Musikliebhabern eine einmalige Gelegenheit mitzuerleben, wie sich das sinfonische Genie Bruckners von der ersten bis zur unvollendeten neunten Sinfonie entwickelt.