Sonntag, 19.04.2020 22:30-23:25 Uhr
- Konzert
BR-KLASSIK: Lorin Maazel dirigiert
Bach und Hindemith

Details

Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Johann Sebastian Bach: Brandenburgisches Konzert Nr. 6
Paul Hindemith: Symphonie »Mathis der Maler«

Als Johann Sebastian Bach im Jahre 1717 zum »Capellmeister und Director der Cammermusiken« des Fürsten Leopold zu Anhalt-Köthen ernannt wurde, wandte er sich seiner neuen Aufgabe entsprechend vor allem der weltlichen Instrumentalmusik zu. In dieser Köthener Zeit entstanden auch die sechs Concerti grossi, die er am 24. März 1721 dem Markgrafen Christian Ludwig von Brandenburg widmente und die später dessen namen tragen sollten. Der Originaltitel dieser Konzerte – »Six concerts avec plusieurs instruments« – , die als Gipfelwerke der frühen Orchestermusik anzusehen sind, gibt einen Hinweis auf die Vielfalt der Soloinstrumente, die Bach damals zur Verfügung standen und die er, teils dem Ensemble der übrigen Instrumente gegenübergestellt, teils chorisch mit diesen verbunden, in den Mittelpunkt der Werke rückte. Im Falle des sechsten Konzertes beschränkt sich Bach allerdings ausschließlich auf die tiefen Streichinstrumente Bratsche, Gambe und Violoncello, deren melancholisch-verhangenen Klangcharakter er durch ständigen Wechsel der Stimmengruppierung in immer wieder neuem Licht erscheinen läßt.

Ein großer Bachverehrer war Paul Hindemith (1895 – 1963), dessen Symphonie »Mathis der Maler« als zweites Werk des Konzertes mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter der Leitung seines damaligen Chefdirigenten Lorin Maazel im Herkulessaal der Münchner Residenz aufgeführt wurde. Inhalt und Titel der dreisätzigen Komposition, in der Hindemith betont auf Bachsche Fugen- und Imitationstechniken sowie auf das Stilmittel des gregorianischen Chorals zurückgreift, beziehen sich auf drei ausgewählte Bildtafeln des Isenheimer Altars: I. Engelskonzert, II: Grablegung, III. Versuchung des heiligen Antonius.