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Smetanas Zyklus »Mein Vaterland« umfasst sechs sinfonische Dichtungen, darunter das weltbekannte Stück »Die Moldau«. Der Zyklus erklingt traditionell zum Auftakt des Musikfestivals »Prager Frühling«, das alljährlich am 12. Mai, dem
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Smetanas Zyklus »Mein Vaterland« umfasst sechs sinfonische Dichtungen, darunter das weltbekannte Stück »Die Moldau«. Der Zyklus erklingt traditionell zum Auftakt des Musikfestivals »Prager Frühling«, das alljährlich am 12. Mai, dem Todestag von Smetana, eröffnet wird – diesmal vom West-Eastern Divan Orchestra unter der Leitung von Thomas Guggeis.
Bedrich Smetanas Zyklus »Má vlast« (»Mein Vaterland«) ist eines der Nationaldenkmäler der tschechischen Musik. Es entstand zwischen 1874 und 1879. Tschechien war damals noch Teil des österreichisch-ungarischen Kaiserreiches. Wie viele andere Künstler arbeitete auch Smetana mit am Aufbau einer eigenständigen Kultur seines Volkes im habsburgischen Vielvölkerstaat. Mit »Má vlast« hat Smetana den Grundstein zu einer eigenständigen tschechischen Musik gesetzt.
»Mein Vaterland« ist ein musikalischer Streifzug durch die Sagenwelt der Amazonenkönigin Sarka, durch die Geschichte und die Landschaft des Böhmischen Beckens im Herzen Europas bis hin zur alten Prager Burg von Vysehrad. Der bekannteste Satz, »Vltava« (»Die Moldau«), beschreibt Tchechiens längsten Fluss: wie das Gewässer seinen zwei Quellen entspringt, sich zu einem Fluss entwickelt, an Jagd- und Festszenen vorbeizieht, sich in gefährliche Stromschnellen verwandelt, an der Burg von Vysehrad vorbeifließt und letztlich in der Elbe aufgeht.
»Má vlast« hat nicht nur zur Entstehungszeit, sondern bis heute einen nachhaltigen Einfluss auf die Ausbildung einer tschechischen Identität und mit genau diesem Werk wird alljährlich der musikalische »Prager Frühling« eröffnet, und zwar immer am 12. Mai, dem Todestag des Komponisten. Es spielt das West-Eastern Divan Orchestra unter der Leitung von Thomas Guggeis. ARTE zeigt die Höhepunkte des Konzertes.
Daniel Barenboim, der im November seinen 80. Geburtstag feiern wird, hat das West Eastern Divan Orchestra gemeinsam mit seinem Freund, dem israelisch-palästinensischen Literat Edward Said, gegründet. Benannt nach dem Gedicht von Goethe und gegründet 1999 in Weimar, soll das Orchester einen Beitrag liefern zum Dialog zwischen den Kulturen des Nahen Ostens und zur Aussöhnung der arabischen und jüdischen Bevölkerung in Israel.
Aus gesundheitlichen Gründen kann Daniel Barenboim nicht nach Prag kommen. An seiner Stelle wird Thomas Guggeis das Konzert dirigieren. Thomas Guggeis, der ehemalige Assistent von Daniel Barenboim und zuküftige Generalmusikdirektor der Oper Frankfurt, ist noch keine 30 Jahre alt und gehört bereits zu den Stars am Dirigentenpult.
West-Eastern Divan Orchestra, Thomas Guggeis
Bedřich Smetana: »Má vlast« (»Mein Vaterland«)
Prag, Smetana Hall, 12.05.2022
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Mit Sol Gabetta und Kristian Bezuidenhout