Giuseppe Verdi: La forza del destino

ARD-alpha, 17.04.2017, 20:15-23:15 Uhr
Münchner Opernfestspiele 2014

Foto: © Bild: BR/Wilfried Hösl
Foto: © Bild: BR/Wilfried Hösl

Libretto nach Duque de Rivas‘ Drama Don Álvaro o La fuerza del sino von Francesco Maria Piave (1862), Neufassung von Antonio Ghislanzoni (1869). Während Verdis La forza del destino nach seiner Uraufführung 1862 am Kaiserlichen Theater in St. Petersburg stürmisch gefeiert wurde, waren die anschließenden Aufführungen in Europa nur von mäßigem Erfolg gekrönt. Erst die überarbeitete Fassung von 1869 brachte den Durchbruch an der Mailänder Scala.
Donna Leonora liebt Don Alvaro. Diesen Einwanderer darf Leonora nach religiös geleiteter Familienpolitik aber nicht lieben. Das Paar beschließt zu fliehen. Leonoras Vater ertappt die Beiden im Fluchtmoment. Alvaro zeigt sich einsichtig und wirft seine Waffe beiseite. Dadurch wird  aber ein Schuss ausgelöst, der Leonoras Vater tödlich trifft. Dies ist der Startpunkt einer Verkettung tragischer Zufälle, der »Macht des Schicksals«, die das unausweichliche Unglück aller Beteiligten vorschreibt: Don Carlo, der den Mord seine Vaters rächen will, wird von Alvaro tödlich verwundet und ersticht seine Schwester Leonora.
Theater- und Opernregisseur Martin Kušej ist bekannt für seine psychologisch abgründigen Inszenierungen. Er sieht in der »Macht des Schicksals« die Macht von Institutionen, die durch fanatische Ideen Menschen zu ihren Zwecken manipulieren und Murphy´s Law wahr werden lassen: »Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen.« Kušej lässt die Dinge vor dem wahnhaften Auge Leonoras geschehen und entwirft mit seinem Bühnenbildner Martin Zehetgruber eine aufgeräumte und karge, ockerfarbene Welt in den Tönen der 60ger Jahre, die von rotgefluteten Kriegsbildern gestört wird.
ARD-alpha strahlt die im Rahmen der Münchner Opernfestspiele 2014 aufgezeichnete Inszenierung aus – mit den herausragenden Solisten Anja Harteros, Dona Leonora, Jonas Kaufmann, Don Alvaro und Ludovic Tézier, Don Carlos sowie einem großartigen Ensemble und dem Chor der Bayerischen Staatsoper. Die musikalische Leitung hat Asher Fisch.

Dirigent:    Asher Fisch
Solisten:    Anja Harteros, Jonas Kaufmann, Vitalij Kowaljow, Nadia Krasteva, Renato Girolami, Ludovic Tézier
Fernseh-Regie:    Thomas Grimm

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