»Fidelio« – inszeniert von Christoph Waltz

© Foto: ArteArte, 13.04.2020, 20:15-22:35 Uhr. Ludwig van Beethovens »Fidelio« am Theater an der Wien! Anlässlich des 250. Geburtstags des Titanen der Wiener Klassik sollte dessen einzige Oper am Ort ihrer Uraufführung erneut auf die Bühne gebracht werden. Die neue Inszenierung des österreichischen Schauspielers und Oscargewinners Christoph Waltz war denn auch mit großer Spannung erwartet worden. Dann, kurz vor der Premiere, die Absage wegen Corona! Doch zum Glück war die monatelange künstlerische Arbeit nicht umsonst. Denn kurzerhand wurde das gesamte Theater in ein modernes TV-Studio umgewandelt und Beethovens einzige Oper mit einem technischen Aufwand fürs Fernsehen in Szene gesetzt, wie er im Rahmen einer normalen Aufführung undenkbar gewesen wäre. So wird der »Fidelio ohne Zuschauer« zu einem ganz besonderen TV-Erlebnis!

In der Vita Ludwig van Beethovens spielt das Theater an der Wien eine herausragende Rolle. Beethoven hat hier viele seiner bedeutendsten Werke, wie etwa die 5. Symphonie, uraufgeführt, zeitweise wohnte er sogar hier. Auch zwei der drei Fassungen seines »Fidelio« brachte er hier auf die Bühne (die erste noch unter dem Titel »Leonore«). Der österreichische Hollywoodstar Christoph Waltz hat sich für seine dritte Opernproduktion die zweite Fassung des »Fidelio« ausgesucht, die 1806 im Theater an der Wien uraufgeführt wurde. Die Geschichte der standhaften Leonore, die, als Mann verkleidet, unter dem Namen »Fidelio« ihren Gemahl aus dem Kerker zu befreien sucht, ist mit ihren politischen Implikationen heute aktueller denn je; und nicht umsonst gehört »Fidelio« denn auch zum Kernrepertoire praktisch aller Opernhäuser.

Inszenierung: Christoph Waltz
Arnold Schoenberg Chor, Wiener Symphoniker, Manfred Honeck
Bühnenbild: Barkow Leibinger
Kostüme: Judith Holste
Licht: Henry Braham
Mit Nicole Chevalier (Leonore, Fidelio), Eric Cutler (Florestan), Gábor Bretz (Don Pizarro), Christof Fischesser (Rocco), Mélissa Petit (Marzelline), Benjamin Hulett (Jaquino), Károly Szemerédy (Don Fernando).

Schlagwörter