Details
Die Stunde null schlug 1945 auch für die Musik: Neue Klänge sollten die Deutschen zu besseren Deutschen machen, so sah es der Plan der Alliierten vor. Doch mit dem Kalten
Details
Die Stunde null schlug 1945 auch für die Musik: Neue Klänge sollten die Deutschen zu besseren Deutschen machen, so sah es der Plan der Alliierten vor. Doch mit dem Kalten Krieg kam die ideologische Vereinnahmung – hüben wie drüben. In dem Dokumentarfilm wird ein wenig beleuchtetes Kapitel deutsch-deutscher Geschichte unterhaltsam erzählt.
Beim Wiederaufbau Deutschlands nach 1945 spielte die Musik eine wichtige Rolle: Von den Nazis für ihre Zwecke vereinnahmt, hatte klassische Musik für die vermeintliche Überlegenheit deutscher Kultur gestanden. Nach dem Krieg knüpften Musikschaffende mit Unterstützung der Alliierten nun an jene Klänge an, die von den Nazis als entartet diffamiert worden waren. Klangliche Verstörung anstelle harmonischen Wohlklangs – so lässt sich etwas salopp die beabsichtigte Wirkung zusammenfassen. Atonale und Zwölftonmusik standen auf einmal auf den Konzertprogrammen und wurden zum kompositorischen Bezugspunkt sogenannter Neuer Musik. Russen und Amerikaner zogen zunächst am selben Strang. Doch mit Beginn des Kalten Krieges, der Spaltung Europas in Ost und West, setzte eine Veränderung ein: Mit einem Mal wurde die Musik eine Waffe im Kampf der Systeme. Während die Neue Musik im Westen zum Inbegriff künstlerischen wie gesellschaftlichen Fortschritts wurde, ging man im Osten den entgegengesetzten Weg: Die Musik sollte wieder melodisch und volksnah werden. Auf unterhaltsame Weise rollt der Dokumentarfilm ein wenig bekanntes Kapitel deutsch-deutscher Nachkriegsgeschichte auf, die im Westen mit Namen wie Stockhausen, Boulez oder Henze verbunden ist, im Osten mit Dessau oder Eisler. Historisches Archivmaterial, Animationen, Interviews und Musik verknüpfen sich virtuos zu einem Sittengemälde der Zeit, bei der auch die aus heutiger Sicht komische Seite der teils erbittert geführten Grabenkämpfe immer wieder aufscheint.
- So, 15.09.2024, 06:00-09:15 UhrWDR Fernsehen - Klavier | Konzert | Oper
Last Night of the Proms 2024
Royal Albert Hall, September 2024So, 15.09.2024, 08:00-08:35 UhrNDR - Chor | Geistliche MusikDas NDR Vokalensemble singt Monteverdi (2-2)
»Marienvesper« Teil 2So, 15.09.2024, 08:35-09:00 UhrNDR - KonzertWerke von Bach und Schubert
Für Orchester gesetzt von Anton WebernSo, 15.09.2024, 10:10-11:10 UhrBR Fernsehen - Konzert | Lied | Neue MusikKarina Canellakis dirigiert Schönberg
»Verklärte Nacht«So, 15.09.2024, 10:40-11:10 UhrBR Fernsehen - Dokumentation | Neue MusikMaking of Gurre-Lieder
Film von Benedikt SchulteSo, 15.09.2024, 10:50-11:40 Uhrhr-fernsehen - Dirigent | DokumentationAndrew Manze – A Conductor’s Journey
Portrait des Chefdirigenten der NDR RadiophilharmonieSo, 15.09.2024, 11:40-12:30 Uhrhr-fernsehen - Konzert | Symphonische DichtungDas hr-Sinfonieorchester spielt…
Jean Sibelius: Lemminkäinen-Suite