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Die Moritat von Mackie Messer aus der Dreigroschenoper ist ein Ohrwurm. Wie kaum ein anderer Song beschwört er die Goldenen Zwanziger herauf, das Berlin aus der Zeit kurz vor dem
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Die Moritat von Mackie Messer aus der Dreigroschenoper ist ein Ohrwurm. Wie kaum ein anderer Song beschwört er die Goldenen Zwanziger herauf, das Berlin aus der Zeit kurz vor dem großen Crash, der Zeit zwischen den Weltkriegen. Nie war Deutschland mit seiner Metropole Berlin aufregender als zu dieser Zeit. Mit der Dreigroschenoper gelingt Kurt Weill, dem jüdischen Kantorensohn aus Dessau, ein ungeheurer Wurf. Und das ist erst der Anfang. Mit seiner Musik fängt er den Zeitgeist ein und schafft zugleich etwas Universelles, das die Zeit überdauert und heute noch berührt. Weill steht für den Soundtrack eines halben Jahrhunderts.
1930 wird Weills Oper »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« in Leipzig uraufgeführt. Sie löst einen der größten deutschen Theaterskandale aus. Schuld sind nicht ästhetische, sondern politische Gründe: Störtrupps rechtsnationaler Organisationen sorgen im Opernhaus für Tumult und Panik. Es erscheinen Schmähartikel über die »undeutsche Musik«. Drei Bühnen treten daraufhin von ihren Aufführungsverträgen zurück. Als Jude, Avantgardist und Linksintellektueller wird Kurt Weill in jenen Jahren für die Nazi-Propaganda die Symbolfigur des »jüdischen Kulturbolschewismus«. Fünf Jahre später flieht Weill aus Deutschland nach Paris und findet schließlich in Amerika seine neue Heimat. Es gelingt ihm, wie kaum einem anderen Emigranten, beruflich sofort wieder fußzufassen. Der Broadway wird seine Bühne. Weill, der mit seiner Frau Lotte Lenya gemeinsam die amerikanische Staatsbürgerschaft erhält, komponiert mit großem Erfolg amerikanische Musicals und Opern, schreibt Filmmusik für Hollywood.
Musicalstar Ute Lemper erinnert sich in dem Film an ihre erste Begegnung mit Weills Musik und erklärt, warum die Amerikaner Weill so lieben. Der Biograf Jürgen Schebera, der schon zu DDR-Zeiten über Weill forschte, taucht mit seinen Schellack-Platten von Weill-Songs in das Leben des außergewöhnlichen Musikers ein. Der englische Weill-Forscher Stephen Hinton erzählt über einen Menschen, der von beiden Enden brannte, der zu viel rauchte und viel zu früh gestorben ist, und der mit seiner Musik ein großes Publikum erreichen wollte. Viele seiner Songs sind zu Jazzstandards geworden, gesungen von Louis Armstrong, Sting, Tom Waits, Udo Lindenberg, Milva, David Bowie oder Campino.
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