Teodor Currentzis dirigiert Tschaikowski Symphonie Nr.5

© Foto: SWR/Anton Zavjyalov3Sat, 04.04.2020, 21:05-21:55 Uhr. Symphonie Nr. 5 e-Moll op. 64, SWR Symphonieorchester, Teodor Currentzis. Konzert aus dem Beethovensaal der Liederhalle Stuttgart vom Freitag, 14. Dezember 2018.
Tschaikowski versieht seine drei letzten Sinfonien mit persönlichen Kommentaren, psychologische Programme. Wie bereits bei der 4. stellt er auch seiner 5. Sinfonie ein tönendes Signum des Schicksals voran, das alle vier Sätze durchzieht. Gleich zu Beginn intonieren die Klarinetten das fahle Schicksalsmotiv, das in immer neuen Gestalten daran erinnert, dass die Geschicke des Individuums im Buch des Lebens und des Todes längst festgeschrieben sind. Ein unausweichliches Schicksal, vor dem es kein Entrinnen gibt. Und wenn der Komponist im Finale nicht von der Stelle kommt, was Kritiker ihm gelegentlich ankreiden, dann ist das kein Unvermögen, sondern der kongeniale Ausdruck dieses fatalistischen Gefangenseins, von dem diese Sinfonie erzählt.
Teodor Currentzis ist seit Beginn der Spielzeit 2018/19 der erste Chefdirigent des neuen SWR Symphonieorchesters. Er zählt zu den vielseitigsten und interessantesten Dirigenten seiner Generation, dessen Repertoire mit Werken von der Barockzeit bis zur Avantgarde sämtliche Epochen umfasst.