Modest Mussorgsky: Bilder einer Ausstellung

© Foto: BR/Peter MeiselARD-Alpha, 20.01.2019, 20:15-21:05 Uhr. Valery Gergiev und die Münchner Philharmoniker. Klassik am Odeonsplatz München 2017. Die »Bilder einer Ausstellung« von Modest Mussorgsky sind ein Stück, das bei Valery Gergiev in kundigsten und berufensten Händen ist. Diese herausragende Interpretation mit den Münchner Philharmonikern ist der beste Beweis dafür. Ursprünglich waren die »Bilder einer Ausstellung« ein reines Klavierstück. Der Titel ist hierbei wörtlich zu nehmen. Tatsächlich bezieht sich das Werk auf eine Ausstellung in St. Petersburg im Jahr 1874, welche der Komponist nachweislich besucht hat. Gewidmet war die Vernissage Mussorgskys engem Freund und Vertrauten Viktor Hartmann, ein russischer Maler und Architekt, der kurz zuvor gestorben war. Mussorgsky traf dieser Verlust schmerzlich und mit den 10 Bildern wollte er Hartmann ein künstlerisches Denkmal setzen. Heute ist das Werk in erster Linie in der Orchesterfassung von Maurice Ravel bekannt. Dieser ging aber darüber hinaus, Note für Note einfach zu transkribieren. Eine Bearbeitung ist immer auch eigene Interpretation. So verwandte Ravel dynamische Kniffe und griff tief in seine impressionistische Farbpalette. Dadurch gewann Mussorgskys Original an Ausdruck und Intensität, Eigenschaften, die diese Musik auch für uns heute so reizvoll macht.
Diese gleißende Orchesterversion kommt auf dem Odeonsplatz, wenn die Sonne hinter den Fassaden von Residenz, Feldherrnhalle und Theatinerkirche malerisch untergeht, einmalig zur Geltung!