Rigoletto – Opernspektakel am Bodensee
Film von Ingrid Bertel
2019 wird der Verdi-Klassiker »Rigoletto« auf der Seebühne am Bodensee geboten. Formidable Kopfarbeit leisten die Bregenzer Festspiele mit der Neuinszenierung von Philip Stölzl.
Der Film von Ingrid Bertel begleitet Stölzl bei der Erarbeitung der technisch bislang aufwendigsten Produktion der Bregenzer Festspiele und gibt Einblicke in den Entstehungsprozess der Inszenierung, die sich nah an der globalen Gegenwart bewegt.
Mit großem Pop-Art-Pinsel übersetzt die Inszenierung die grellen Emotionen der Oper - Mord und Totschlag, Sex und Missbrauch – in spektakuläre, schnelle Bilder. Im Juni beginnt Stölzl mit den Proben: Eine Oper entsteht.
Wie sehr ist Verdis Werk mit der Landschaft verwoben, die er kannte – der oberitalienischen Kleinstadt Mantua mit ihren vier Seen und dem prachtvollen Renaissance-Palast der Gonzaga? Auch dieser Frage geht Ingrid Bertel in ihrer Dokumentation nach. Gemeinsam mit dem Dirigenten der Bregenzer Neuproduktion, Maestro Enrique Mazzola, begibt sie sich auf Verdis Spuren und an die Schauplätze der Oper in Mantua.
Aus dem See ragt der knapp 14 Meter hohe Kopf eines Clowns - Ebenbild des Hofnarren Rigoletto. Ein Riese scheint aus den Fluten zu steigen, die Hände drohend erhoben. Elf Meter hoch sind diese Hände – ebenfalls zentrale Elemente des aufwendigen Bühnenbildes. Sie sind beweglich und werden, wie Mund und Augen des Kopfes, über Hydraulikmotoren unter Wasser von Tauchern betrieben. Ein hundertköpfiges Projektteam schuf die 140 Tonnen schwere, wohl komplexeste Bühnenskulptur, die je für Verdis Oper geschaffen wurde.
Der Komponist hätte daran seine Freude gehabt - verlangte er doch für die Uraufführung 1851 im »Teatro La Fenice« in Venedig die ersten dreidimensionalen Bühnenbauten der Operngeschichte und ein Gewitter, das sich an den Taktschlag des Maestros hält.