Rachmaninow – Ganznächtliche Vigil
WDR Rundfunkchor, Nicolas Fink
Rachmaninow hat in seinem Werk liturgische Melodien aufgegriffen, die er für gemischten Chor a cappella kunstvoll neu gesetzt hat. Oft auch »Großes Abend- und Morgenlob« genannt, lautet die wörtliche Übersetzung des russischen Werktitels »Ganznächtliches Wachen«. Die fünfzehn Gesänge sind wie Stundengebete, die über die ganze Nacht verteilt gesungen werden, vom frühen Abend bis zum Morgen. Aber sie erinnern auch an den russisch-orthodoxen Gottesdienst, bei dem außer der Predigt alles gesungen wird, immer ohne Instrumentalbegleitung.
Der Regisseur Enrique Sánchez Lansch (Rhythm is it!, Das Reichsorchester, Piano Encounters) inszeniert den WDR Rundfunkchor in den fünfzehn Sätzen des Werks in opulenten Bildern. So erlebt der Zuschauer in einer Reise vom frühen Abend durch die tiefe Nacht bis in den Morgen den Chor immer wieder in anderen Positionen an verschiedensten Orten der Kirche St. Peter, mal im Hauptschiff verteilt, mal im Kreis um seinen Dirigenten Nicolas Fink herum gruppiert, schließlich in Form eines russisch-orthodoxen Kreuzes aufgestellt. Die spätgotische Kirche St. Peter gehört zu den vielgerühmten Kirchen Kölns, beherbergt einen echten Rubens und hat sich in den letzten Jahrzehnten auch als Ort der Begegnung mit zeitgenössischer Kunst etabliert.
WDR Rundfunkchor, Nicolas Fink
Beate Koepp (Alt), Kwon-Shik Lee (Tenor)
Sergej Rachmaninow: Ganznächtliche Vigil, op. 37
Kirche St. Peter Köln, Juni 2013
Werk(e):
Sergej Rachmaninow: Ganznächtliche Vigil, op. 37