Paganinis sagenhafte Saiten
Film von Herbert Eisenschenk
Die Auftritte des Komponisten und Geigenstars Niccolo Paganini in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts müssen tief beeindruckt haben. Mit seiner dämonischen Egozentrik wurde Paganini berühmt und sehr reich. Noch reicher machte ihn der geheime Inhalt einer Holzkiste, die ihn, gut verborgen, im Inneren seiner privaten Kutsche auf seinen Reisen durch Europa begleitete.
Noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts galten die »italienischen Saiten« von ihren Schwingungs- und Klangeigenschaften als einzigartig. Sie ließen, aufgezogen auf Streichinstrumenten, eine unvergleichliche Klangmagie entstehen, die noch bis vor kurzer Zeit nicht imitiert werden konnte. Diese Saiten, unter größter Geheimhaltung und unter Kontrolle des Vatikans in abgelegenen Bergdörfern der Abruzzen erzeugt, waren schwierig zu bekommen. Der Vatikan bestimmte über nahezu drei Jahrhunderte welches Land und welche Musiker »Saitenwürdig« erschienen. Künstler aus protestantischen Ländern standen auf der schwarzen Liste und waren deshalb auf Paganinis Schmuggelware angewiesen.
Die Dokumentation erzählt die aus bestem Kriminalstoff gewobene Geschichte dieser Göttlichen Saiten.