Fosse
Von Christian Boltanski, Jean Kalman und Franck Krawczyk
Nach dem Erfolg von »Pleine Nuit«, einer Art gespenstischem Rundgang durch die damals im Bau befindliche Salle Favart der Opéra Comique, kommen der Künstler Christian Boltanski, Lichtdesigner Jean Kalman und Komponist Franck Krawczyk für ein neues Werk zusammen: »Fosse« feierte in der Spielzeit 2019/20 im Rahmen der Christian-Boltanski-Retrospektive im Parkhaus des Pariser Centre Pompidou seine Uraufführung. ARTE zeigt einen Mitschnitt dieses eindringlichen Opernabends.
Die Pariser Opéra Comique hat bei Christian Boltanski, Jean Kalman und Franck Krawczyk ein Werk in Auftrag gegeben, bei dem das Publikum zur Bewegung aufgefordert ist: Statt regungslos in ihren Sitzen zu verharren, bewegen sich die Zuschauerinnen und Zuschauer bei »Fosse« durch das Parkhaus des Centre Georges Pompidou – und werden selbst Teil der Aufführung.
Der Opernabend hat weder einen Anfang noch ein Ende. Das Publikum kann also kommen und gehen, wann es will. Auch eine Handlung im eigentlichen Sinne existiert nicht – außer den Geschichten, die der Ort selbst erzählt und die den drei Künstlern als Vorlage für ihre Komposition dienten. Das Libretto orientiert sich entsprechend am Schauplatz: Nicht nur der eigentliche Aufführungsraum, sondern auch seine Umgebung, Zugänge und Fluchtwege, die Raumtemperatur und andere Dinge, die auf den ersten Blick nebensächlich wirken, werden Teil des Werks.
Im Januar 2020 wurde dieses einzigartige Opernerlebnis unter der Regie von Heinz Peter Schwerfel aufgezeichnet.
Komponist: Franck Krawczyk
Inszenierung: Christian Boltanski, Jean Kalman, Franck Krawczyk
Chorleitung: Christophe Grappeon
Ensemble Accentus
Mit Sonia Wieder Atherton (Solo-Cello), Karen Vourch (Sopran)
Paris, Parkhaus des Centre Georges Pompidou, Januar 2020