Die Glasmenagerie
Ballett von John Neumeier nach Tennessee Williams
Die »Glasmenagerie« ist ein Spiel der Erinnerungen, meinte Tennessee Williams, der Autor des Dramas. Er verarbeitete in diesem Werk die beiden Themen, die ihn sein Leben lang begleiteten: die Familie und die abstiegsbedrohte Mittelschicht. 75 Jahre nach der Uraufführung (1944) überträgt John Neumeier das Werk in ein abendfüllendes Ballett und bringt die »Glasmenagerie« mit der Musik von Charles Ives, Philip Glass und Ned Rorem auf die Bühne der Hamburgischen Staatsoper.
Die Geschichte ist einfach - es geht um eine Familie. Am Küchentisch brechen sich Konflikte, Aggressionen und Gefühle ihre Bahn: bei der Mutter Amanda, die verlassen ist, bei ihrem künstlerisch veranlagten Sohn Tom, der in einer Schuhfabrik arbeiten muss, und bei ihrer fragilen, verträumten Tochter Laura Rose, die kleine Glastiere liebt - besonders ein Einhorn. Jedes der Familienmitglieder ist untrennbar mit den anderen beiden verbunden - und dabei sind alle unglücklich. Die Hoffnungen dieser drei Menschen richten sich zunehmend auf eine Art Retter aus.
Im Ballett fließen die unterschiedlichen Ebenen der Handlung ineinander und geschehen gleichzeitig. Verstrickt in die Emotionen und inneren Widersprüche der Familie ist auch der Künstler Tennessee, dessen Rolle John Neumeier hinzugefügt hat. Die weibliche Hauptrolle gestaltet die langjährige Erste Solistin des Londoner Royal Ballet Alina Cojocaru, für die John Neumeier das Ballett kreierte. Es tanzt die Compagnie des Hamburg Ballett unter der Leitung von John Neumeier und es musizieren die Hamburger Symphoniker unter der Leitung von Luciano Di Martino.
Choreografie: John Neumeier
Regie: Myriam Hoyer
Musik: Charles Ives, Philip Glass, Ned Rorem
Hamburger Symphoniker, Luciano Di Martino
Hamburg Ballett
Mit Alina Cojocaru (Laura Rose Wingfield), Patricia Friza (Amanda Wingfield), Félix Paquet (Tom Wingfield), Christopher Evans (Jim O'Connor), Edvin Revazov (Tennessee), David Rodriguez (Das Einhorn), Marc Jubete (Malvolio)