BR-KLASSIK: Jansons dirigiert Haydn und Bernstein

BFS, 05.03.2017, 10:10 – 11:00 Uhr
Joseph Haydn (1732-1809): Symphonie Nr. 97 C-Dur
Leonard Bernstein (1918-1990): Chichester Psalms

Foto: © BR/Peter Meisel
Foto: © BR/Peter Meisel

Im Jahre 1964 ließ sich Leonard Bernstein für 15 Monate von seinen Verpflichtungen als Chefdirigent des New Yorker Philharmonic Orchestra beurlauben, um mehr Zeit zum Komponieren zu haben. Er wollte ein neues Bühnenwerk mit zeitgenössischen Kompositionstechniken schaffen, doch sein Vorhaben wollte ihm nicht recht gelingen: Zwölftontechnik und atonale Kompositionstechniken waren, wie er bald feststellte, nicht seine Musiksprache. So entstand schließlich ein kleines kirchenmusikalisches Werk mit dem Titel »Chichester Psalms«, das der Komponist selbst, in Reimen und leicht ironisch, wie folgt charakterisiert: »Diese Psalmen sind einfach bescheidene Lieder, tonal und melodisch, beinahe bieder. Für aufrechte »John Cager« garantierte Tortur, mit Tonika und Dreiklang in simplem Es-Dur. Aber da stehen sie nun als Endresultat meiner Forschungsreise durch die Avantgarde«.
Die dreisätzige Vertonung verschiedener Psalmtexte in hebräischer Sprache schuf Bernstein für das Sommerfestival der südenglischen Bischofsstadt Chichester. Uraufgeführt wurde das Werk jedoch in New York während eines Konzerts mit den New York Philharmonikern am 15. Juli 1965.
Joseph Haydns Symphonie Nr. 97 in C-dur, das zweite Werk dieses Konzerts mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter der Leitung seines Chefdirigenten Mariss Jansons, gehört zu den 12 »Londoner Symphonien«, die der Komponist während seiner verschiedenen Aufenthalte in London am Ende seines Lebens schrieb. Die 97. Symphonie entstand während Haydns erstem Aufenthalt in London im Jahre 1792 und zählt zu den Meisterwerken der Wiener Klassik
Es spielt das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks.
Dirigent:    Mariss Jansons
Solist:    Frederic Jost
Produziert: 2004
Fernseh-Regie:    Brian Large