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»Ich will nicht hübsch und lieblich tanzen!«, ist die Parole der jungen Gret Palucca. Sie trainiert zuerst als Rollschuhtänzerin, dann als Sportlerin, bis hin zur Akrobatin. Ihr Markenzeichen ist ihre
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»Ich will nicht hübsch und lieblich tanzen!«, ist die Parole der jungen Gret Palucca. Sie trainiert zuerst als Rollschuhtänzerin, dann als Sportlerin, bis hin zur Akrobatin. Ihr Markenzeichen ist ihre unglaubliche Gelenkigkeit und Elastizität sowie ihre einzigartige Sprungkraft. Ihr Tanzen strahlt pure Lebensfreude aus – mit Temperament, grotesken Elementen, akrobatischen Einlagen, die Leichtigkeit im Schweben. 1925 eröffnet sie eine eigene Schule für modernen Tanz in Dresden. Lehrt fast sieben Jahrzehnte lang – durch alle privaten und politischen Turbulenzen hindurch – ihre neuartige Form des Ausdruckstanzes. Sie knüpft Kontakte zu vielen Bauhauskünstlern. Für Moholy-Nagy ist Palucca die einzige Tänzerin, die die neue Ästhetik des Bauhausgedankens gestaltet. Später distanziert sie sich von den Bauhäuslern, um unter den Nationalsozialisten nicht anzuecken. Sie nimmt mit Leni Riefenstahl an der Olympiade-Eröffnung 1936 teil, verleugnet ihre jüdische Herkunft.
Später in der DDR, nach dem Zweiten Weltkrieg, gelingt es der Tanzpädagogin, im ausgebombten Dresden wieder zu unterrichten. Sie eröffnet ihre Schule neu, in der sie ihren Schülerinnen und Schülern vor allem Kreativität, Eigenständigkeit, Spontaneität und Verantwortungsbewusstsein für den eigenen Weg vermittelt und in den internationalen Sommerkursen, die seit 1957 in Dresden stattfinden, Kontakte auch zu westlichen Tänzern ermöglicht. 1949 wird die Palucca-Schule Dresden verstaatlicht. Trotz Schwierigkeiten und Auseinandersetzungen mit den Kulturfunktionären der DDR bleibt Gret Palucca in Dresden und schafft sich inmitten des sozialistischen Realismus eine künstlerische Insel. Wenn sie der DDR-Bürokratie grollt, zieht sie sich auf Hiddensee zurück und droht mit Abwanderung in den Westen. Aufgrund der Verquickung von privaten und öffentlichen Begebenheiten zeigt sich ein hochspannendes und widersprüchliches Bild einer Persönlichkeit, das ein Jahrhundert deutscher Geschichte aus einer besonderen Perspektive spiegelt.
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